Einsatz

Katastropheneinsatz in Niederösterreich

Am Sonntag, den 15. September 2024 wurde das LF der FF Niederalm, unter dem Kommando von OFK HBI Bernhard Stöllinger und GKdt. BM Fabian Tucho, so wie einige andere Feuerwehren der Abschnitte 1 und 4 des Bezirkes Flachgau, als dritte Einsatzwelle, in das Katastrophengebiet nach Niederösterreich alarmiert.

Das Fahrzeug soll mit je vier Mitgliedern beider Feuerwehren der Gemeinde Anif besetzt werden.
In kürzester Zeit fanden sich die Freiwilligen und die Vorbereitungsarbeiten konnten beginnen.

In der Vorbereitungsphase gab es einige Dinge zu erledigen. So mussten die persönlichen Dokumente der Einsatzkräfte erfasst, diverse Checklisten und Dokumente für die Einsatzplanung erstellt, das Fahrzeug vorbereitet, zusätzlich erforderliche Gerätschaften verladen und eine entsprechende Verpflegung für einen Zeitraum von ca. 24h organisiert und beschafft werden.
Mit den Hochwasser-Rollcontainern (ausgestattet mit Tauchpumpen, Schmutzwasserpumpen, usw.) der FF Anif und Niederalm und einer daraus resultierenden Pumpenförderleistung von etwa 9.000 l/min, war das LF perfekt für den Einsatz vorbereitet.

Um 05:00 Uhr erfolgte die Abfahrt in Niederalm nach Anif, um die letzten Gerätschaften und die Mannschaft der FF Anif aufzunehmen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei unserer Frau Bürgermeister Mag. Gabriella Gehmacher-Leitner, unserem OFK Stv. LZKdt OBI Franz Schönleitner und unserem Feuerwehrpfarrer LFKUR a.D. OStR KR Mag. art. Dr. Raimund Sagmeister, die die Feuerwehren Anif und Niederalm verabschiedeten, für die netten und motivierenden Abschiedsworte, sowie den gespendeten Segen, herzlich bedanken.
Schlussendlich trafen sich alle 18 Fahrzeuge und ca. 90 Mann des KAT-ZUG 1 Flachgau, am Mittwoch, den 18. September 2024, in Eugendorf. Um ca. 06:15 Uhr erfolgte die Abfahrt im Konvoi nach Niederösterreich.

Um ca. 12:15 Uhr erreichte der KAT-Zug das Einsatzgebiet in der Gemeinde Haunoldstein. Diese Gemeinde liegt im Bezirk St. Pölten Land und war folglich von diesem Hochwasser eine der am stärksten betroffenen Gegenden.
Beim Eintreffen im Einsatzgebiet bot sich uns ein Bild der Katastrophenlage. Es waren unbeschreibliche Szenen, die sich uns hier boten. Möbel- und Trümmerberge links und rechts der Straßen in so einem Ausmaß, dass ein Durchkommen mit einem LKW teils nur schwer möglich war, Schlamm und Wasser auf den Straßen, in Keller und Wohnräumen, und auf den Feldern, so weit das Auge reichte.

Die Einsatzbefehle für das LF waren hier das Auspumpen verschiedenster Keller, vom Einfamilienhaus bis hin zum Wohnblock. Mit der Unterstützung des RLF Lamprechtshausen wurde auch ein unbewegliches Fahrzeug, das in einer Garage von den Wassermassen heimgesucht wurde, geborgen. Nebenbei unterstütze die Besatzung des LFs auch eine verzweifelte Familie, die einen Raum voller Heiz-Pellets retten und diese ins Freie schaffen musste oder div. Wohnungsbesitzer beim Ausräumen des beschädigten Mobiliars.

Um ca. 19:00 wurden die Kräfte durch die Feuerwehr Haunoldstein mit einer warmen Mahlzeit versorgt.
In der Nacht verlegte der KAT-Zug, mit Ausnahme der HLP, nach Heiligeneich, zum Bahnhof Moosbierbaum. Dieser liegt etwa 5km vom AKW Zwentendorf entfernt im Bezirk Tulln.
Hier soll das Wasser in einem überschwemmten Dorf abgepumpt werden. Trotz der geballten Pumpenförderleistung des gesamten KAT-Zuges von ca. 100.000L/min, konnte in 8 Stunden der Wasserpegel um nur ca. 10cm gesenkt werden.

Gegen 12:00 Uhr am Donnerstag, wurde der KAT ZUG 1 Flachgau von Kräften aus NÖ abgelöst.
Anschließend wurden die Salzburger Kräfte in der Feuerwehr Heiligeneich noch kulinarisch versorgt und für die Heimreise gestärkt.

Um ca. 19:00 Uhr erreichte das LF wieder die Feuerwehr Niederalm, wo gegen 20:00 Uhr die Nachbereitungsarbeiten begonnen.
Diese waren sehr umfassend, dass der Schlamm auf nahezu allen Gerätschaften klebte und das Fahrzeug an allen Bereichen verdreckt war.
Nach ein paar Stunden Arbeit war auch dieser finale Schritt des Einsatzes erledigt und dieser seitens der FF Anif und Niederalm beendet werden.
Vielen Dank an die vielen fleißigen Kameraden, die uns bei diesen Arbeiten tatkräftig unterstützt haben.

Wir möchten uns an dieser Stelle für die entgegengebrachte Unterstützung, Freundlichkeit und Dankbarkeit der Betroffenen und Feuerwehren herzlich bedanken.